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City-Trees im Stadtgespräch

Im Rahmen der Grünen Hauptstadt Europas wurden am Hauptbahnhof in Essen zwei der fast vier Meter hohen "City-Trees" der Firma Green City Solutions installiert, die so viel Feinstaub in der Luft filtern sollen wie 550 Bäume. Eine der Wände steht im Bahnhofsgebäude, die andere auf dem Vorplatz.

 

Bis Oktober stehen die grünen Wände inklusive Sitzbänken im und vor dem Hauptbahnhof in Essen. Laut des Entwicklers der "City-Trees" tragen die Mooswände zu einer sauberen Luft bei und kühlen spürbar die Luft in der Umgebung. Durch die Bepflanzung mit Spezialmoos, welches an die klimatischen Verhältnisse in der Stadt angepasst ist, wird Feinstaub aus der Luft gefiltert und aufgenommen - etwa 70 Kilogramm pro Jahr. Die Deckpflanzen schützen nicht nur das darunterliegende Moos sondern filtern zusätzlich Kohlendioxid und Stickstoffdioxid aus der Luft.

"Diese innovative Idee zeigt, was man für besseren Klimaschutz alles ausprobieren kann", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. Da rund um den Hauptbahnhof kein Platz für richtige Bäume ist, hat man sich dazu entschieden die "City-Trees" für eine bessere Luft einzusetzen.

 

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hegt jedoch Zweifel an der Wirksamkeit der "City-Trees": "Es gibt bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass die Pflanzen und Moose Feinstaub und Stickstoffdioxid filtern können", so die Sprecherin des LANUV.

Die Firma Green City Solutions hat nun eine zweijährige Messaktion ab Mai 2017 an sechs Mooswänden in Italien angekündigt um die Wirksamkeit zu testen.

 

Fest steht, die "City-Trees" am Hauptbahnhof sind ein echter Hingucker - ob diese nun die Lufthygiene verbessern können, bleibt jedoch fraglich.

 

Quelle des Textes: WAZ